Detektion und Abwehr von Minidrohnen

2016 -

© Fraunhofer IOSB

Minidrohnen sind nützlich, aber auch eine potenzielle Gefahr: In Flughafennähe können solche unbemannten Flugsysteme (UAS) – die heute für jedermann erschwinglich, leicht zu bedienen und schnell sind – den Flugverkehr gefährden, und auch Anschlagsszenarien sind denkbar. Die Entwicklung geeigneter Detektions- und Abwehrsysteme ist dringlich. Diese müssen UAS verlässlich und frühzeitig erkennen, um Einsatzkräften eine solide Entscheidungsgrundlage und eine ausreichende Reaktionsspanne zu verschaffen.

Das Fraunhofer IOSB arbeitet im Rahmen diverser Projekte an Fragestellungen rund um die Detektion, Klassifikation und mögliche Abwehrmaßnahmen. Unter anderem verfügt das Institut über preisgekrönte KI-basierte Algorithmen zur Echtzeitunterscheidung von Drohnen und Vögeln in Videobildern und entwickelt seit 2016 aus eigenen Mitteln das modulare Drohnenerfassungs- und Assistenzsystem MODEAS.  

Dieses besteht aus verteilten Sensorstationen, die Flugobjekte multimodal erfassen – etwa mittels Radar, Funkdetektion von Fernsteuerungssignalen, hochauflösender Rundumsicht-Sensoren, Tele-Zoom-Kameras und Laserentfernungsmessern. Im (bedarfsweise mobilen) Kontrollzentrum werden alle Daten aufbereitet und benutzergerecht visualisiert. Die Identifikation anhand einer Datenbank mit vielen Drohnenmodellen sowie die Ableitung weiterer Parameter wie der Zuladung aus den Sensordaten ermöglicht eine bestmögliche Bewertung des Gefährdungspotenzials und die Wahl geeigneter Maßnahmen.