Die Entstehung des Fraunhofer IOSB

© Fraunhofer IOSB

Das Fraunhofer IOSB ging aus der Fusion der beiden traditionsreichen Institute Fraunhofer IITB und FGAN-FOM im Januar 2010 hervor. Das relativ junge Institut blickt somit auf eine lange und erfolgreiche Geschichte zurück.

Der obere Zeitstrahl hebt die zeitlichen Ereignisse hervor, die unsere Institutsgeschichte bis hin zur Gründung des Fraunhofer IOSB geprägt haben. Diese Meilensteine und die Geschichte der Vorgängerinstitute finden Sie im Folgenden.  

 

Über die FGAN-FOM

Das Forschungsinstitut FGAN-FOM blickt, wie auch das Fraunhofer IITB, auf eine über 50-jährige Geschichte vor der Fusion zum Fraunhofer IOSB zurück. Auch die Forschungsgesellschaft für Angewandte Naturwissenschaften e.V. hieß nicht immer FGAN und mehrere Institute gingen aus ihrem Ursprung hervor. Der historische Werdegang der FGAN-FOM ist im Zeitstrahl im oberen Strang abgebildet. 

  • 1955

    Die Gesellschaft zur Förderung der astrophysikalischen Forschung e.V. wird in das Vereinsregister eingetragen.

    1957

    Das Forschungsinstitut für Hochfrequenzphysik (FHP) wird gegründet und in die Gesellschaft zur Förderung der astrophysikalischen Forschung e. V. integriert.

    1963

    Das FHP erhält seinen Standort in Wachtberg bei Werthhoven – heute befinden sich dort die Fraunhofer-Institute für Hochfrequenzphysik und Radartechnik FHR, für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie FKIE.

     

    Abbildung 1: Das Gebäude der Fraunhofer-Institute FHR und FKIE in Wachtberg mit dem weltweit größten Radon.

    Das Forschungsinstitut für Funk und Mathematik (FFM) entsteht aus zwei Forschungsgruppen der Gesellschaft zur Förderung der astrophysikalischen Forschung e.V.

    1971

    Nach einem Beschluss des Deutschen Bundestages wird das FFM nun vergleichbar mit einer Großforschungseinrichtung anerkannt.

    1973

    Die Arbeitsgruppe des Astronomischen Instituts der Universität Tübingen, die seit 1959 Grundlagenforschung und angewandte Forschung auf dem Gebiet der Optik betreibt, wird als Forschungsinstitut für Optik (FfO) übernommen. Das FfO wird im Schloss Kressbach in Tübingen untergebracht.

     

    Abbildung 2: Das Schloss Kressbach in Tübingen wird 1973 Standort des FfO.

    1974

    Aus einer Forschungsgruppe für Informationsverarbeitung und Mustererkennung des FFM heraus entsteht das selbständige Forschungsinstitut für Informationsverarbeitung und Mustererkennung (FIM), das seinen Standort in Ettlingen erhält. Gründungsdirektor wird Prof. Dr.-Ing Helmut Kazmierczak. Die Arbeitsgebiete sind Mustererkennung und Bildverarbeitung sowie Bildverstehen.

     

  • 1975

    Die Gesellschaft zur Förderung der astrophysikalischen Forschung e.V. ändert am 8.10.1975 ihren Namen in Forschungsgesellschaft für Angewandte Naturwissenschaften e.V. (FGAN).

    1994

    Das Strukturkonzept »FGAN 2000« wird durch die Gesellschaft ausgearbeitet und soll in den darauffolgenden Jahren umgesetzt werden. Es sieht eine Umorganisation der FGAN vor: Die bisher sechs Institute sollen zu drei Instituten zusammengefasst werden. Für sie sind die Arbeitsgebiete Radar, Optronik sowie Führungssysteme und Kommunikation vorgesehen.

    1997

    Der Standort für das zukünftige »Optronik-Institut« steht fest: Die ehemalige Rheinland-Kaserne in Ettlingen.

    1999

    Da sich die Institute FfO und FIM in ihren Arbeitsschwerpunkten sehr gut ergänzen, werden sie organisatorisch zusammengefasst, auch wenn noch an getrennten Standorten untergebracht.

    Am 1.4.1999 ist »FGAN 2000» offiziell abgeschlossen. Die FGAN verwaltet nun zentral drei Institute, darunter das Forschungsinstitut für Optronik und Mustererkennung (FOM).

    Im selben Jahr wird Prof. Dr. rer. nat. Maurus Tacke Direktor des FOM und später mit der Fusion auch des Fraunhofer IOSB.

    2000

    Das FOM zieht in die (ehemalige) Rheinland-Kaserne in Ettlingen.


     

    Abbildungen 3 und 4: Früher eine Kaserne, dann das FOM und heute das Fraunhofer IOSB: Das historische Gebäude in Ettlingen ist denkmalgeschützt.

    2007

    Die FGAN feiert »50 Jahre Forschung für Verteidigung und Sicherheit«.

    2009

    Die drei FGAN-Institute – für Hochfrequenzphysik und Radartechnik (FHR), für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie (FKIE), beide in Wachtberg, sowie für Optronik und Mustererkennung (FOM) in Ettlingen – werden am 23./24. Juni 2009 in die Fraunhofer-Gesellschaft integriert. Die FGAN-FOM wird also zum Fraunhofer-Institut für Optronik und Mustererkennung (FOM).

Fraunhofer IITB

Wie passen das Kürzel IITB und der Name »Institut für Informations- und Datenverarbeitung« eigentlich zusammen? Woraus ging das Institut hervor und wann kamen Fraunhofer IOSB-INA und das Fraunhofer IOSB-AST hinzu?

Erfahren Sie hier, wie sich das Fraunhofer IITB entwickelte, bevor es zum Fraunhofer IOSB wurde. Die historische Entwicklung des Fraunhofer IITB ist im im unteren Strang des Zeitstrahls abgebildet. 

  • 1956/57

    Die Gesellschaft für Schwingungsforschung, aus der das Fraunhofer IITB später hervorgeht, wird am 28. März 1956 gegründet. Als Institut für Schwingungsforschung (ISF) nimmt es dann seinen Betrieb am 1. März 1957 unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. habil. Horst Tischner auf, damals noch in Tübingen.

    1963

    Prof. Dr. rer. nat. Max Syrbe wird 1963 in den Vorstand der Gesellschaft für Schwingungsforschung gewählt.

    1967

    Das ISF wird in die Fraunhofer-Gesellschaft eingegliedert. Im selben Jahr wird Dr.-Ing. Alfred Schief neuer Leiter des Instituts.

  • 1968 / 1969

    In den folgenden beiden Jahren vollzieht sich der Umzug des Instituts nach Karlsruhe: Für 45 Mitarbeitende ist nun ein Neubau in der Karlsruher Waldstadt der künftige Arbeitsplatz.

     

    Abbildung 5: Der Neubau des ISF in der Karlsruher Waldstadt im Jahr 1969.

    1970

    Als Folge einer Anpassung an neue Marktanforderungen ändert das ISF seinen Namen in Institut für Informationsverarbeitung in Technik und Biologie (IITB) um.

    1974

    Wieder ist das Institut gewachsen – bereits 85 Mitarbeitende und ein Haushaltsvolumen von ca. 9 Mio. DM hat das IITB zu verzeichnen. Und wieder steht ein Umzug an: Diesmal zur heutigen Institutsadresse in der Karlsruher Oststadt, in Universitätsnähe und mit mehr Erweiterungsmöglichkeiten.

     

    Abbildung 6: Das Fraunhofer IITB in der Fraunhoferstraße der Karlsruher Oststadt.

    Die Hauptarbeitsgebiete sind damals unter anderem Prototyp-Entwicklungen als auch Mustererkennung, Bildverarbeitung, Biokybernetik, Prozessdatenverarbeitung und Anthropotechnik.

    1979

    Da sowohl der Bereich der Informations- als auch der Bereich für Datenverarbeitung seit deren Einrichtung 1973 bereits deutlich gewachsen sind, wird das IITB in Fraunhofer-Institut für Informations- und Datenverarbeitung umbenannt, das Kürzel IITB aber beibehalten.

    1983

    Prof. Dr. rer. nat. Hans-Hellmut Nagel übernimmt 1983 die Leitung des Bereichs Informationsverarbeitung von Dr. Schief. Im selben Jahr wird Prof. Dr. rer. nat. Hartwig Steusloff als Nachfolger vom Prof. Syrbe (nun Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft) Leiter des Bereichs Datenverarbeitung.

     

  • 1994

    Das Fraunhofer-Anwendungszentrum für Systemtechnik (AST) in Ilmenau kommt als weiterer Standort des IITB unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. habil. Jürgen Wernstedt hinzu.

    1996

    Das Kontaktbüro in Peking, China wird im April 1996 eröffnet. Ziel ist es, Erfahrungen im Umgang mit der chinesischen Industrie zu gewinnen und internationale Projekte abzuwickeln.

    Inzwischen zählt das IITB bereits 250 Mitarbeitende und ein Haushaltsvolumen von ca. 42 Mio. DM.

    2004

    Prof. Dr.-Ing. habil. Jürgen Beyerer übernimmt im April 2004 die Leitung des Instituts in Personalunion mit dem Lehrstuhl für Interaktive Echtzeitsysteme der Fakultät für Informatik der Universität Karlsruhe (TH).

    2006/2007

    Der deutsche Wissenschaftsrat empfiehlt nach einer Begehung eine Fusion der beiden Institute FGAN-FOM in Ettlingen und Fraunhofer IITB.

    2009

    Das neue Kompetenzzentrum Industrial Automation INA des Fraunhofer IITB in Lemgo entsteht im Oktober 2009 unter der Leitung von Prof. Dr. Jürgen Jasperneite.

    2010

    Am 1. Januar 2010 ist es soweit: Das Fraunhofer FOM und das Fraunhofer IITB fusionieren – die Geburtsstunde des Fraunhofer IOSB. Prof. Dr.-Ing. habil. Jürgen Beyerer und Prof. Dr. rer. nat. Maurus Tacke leiten nun gemeinsam das Institut.

    Am 17. März 2010 findet die Gründungsfeier des Fraunhofer IOSB in der Messe Karlsruhe statt, um die Fusion gebührend zu feiern.  

     

    Abbildung 7: Prof. Beyerer und Prof. Tacke während der Gründungsfeier im Jahr 2010.