Vernissage der Ausstellung »Menschen sind mir wichtig«

Karlsruhe /

»Farben sind mein Leben und ich lebe diese Liebe aus«, erklärt Georg Heider. Am Donnerstag, 5. Juli 2018, findet um 18.00 Uhr die feierliche Ausstellungseröffnung »Menschen sind mir wichtig« des Künstlers Heider im Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB in Karlsruhe statt.

Georg Heider mit Pinsel
© Georg Heider
Gute Kunst ist für Georg Heider »etwas von Menschenhand Geschaffenes, dem es gelingt einen Schauer auf seinen Rücken zu zaubern.« © Georg Heider

Wie kam Heider auf die Idee seine Ausstellung »Menschen sind mir wichtig« zu nennen? »Irgendwann habe ich festgestellt, dass nahezu alle meine Bilder sich in irgendeiner Weise mit Menschen befassten. Weiter stellte ich fest, dass es mir überhaupt keinen Spaß bereitete, nackte Landschaften zu malen. Warum das so ist, kann ich nicht sagen, nur so viel, dass mir auch Bilder anderer Maler mit Menschen in der Regel besser gefallen als ohne«, erklärt Heider.

Für seine Kunst inspiriert wird Heider, wenn er plötzlich absurde Einfälle hat: Doppelbedeutungen von Wörtern – wie zum Beispiel Karten »spielen«, ein Instrument »spielen« oder Lotto »spielen«. »Es sind winzige Details auf Bildern anderer Maler, die in mir eine Assoziation zu etwas ganz anderem auslösen«, sagt der gebürtige Allgäuer.

 

»Kein anderer Malgrund bringt die Farben derart zum Leuchten wie Glas«

Für Heider ist das Besondere an seiner Kunst die Hinterglasmalerei. Dazu kommen Experimentierfreude und Vielseitigkeit. Er möchte »nie länger Zeit im gleichen Bohrloch stochern, weder inhaltlich noch stilistisch oder technisch«. Aber wie wurde er zum Künstler? Kurz vor seiner Pensionierung hatte Heider nacheinander drei Schlüsselerlebnisse: die Bauwerke Gaudis in Barcelona, einen Bildband der Werke Hundertwassers und eine Hinterglasausstellung in Murnau. »Während mich die ersten zwei mit Kunst in Berührung brachten, löste die Ausstellung in Murnau den sofortigen Beginn mit der Hinterglasmalerei aus«, erzählt er. Zwar hätten die ersten Werke fürchterlich ausgesehen. Aber Heider empfand dabei eine vorher nie gekannte Freude, obwohl er viele Hobbys hatte.

»Ich kann kein Kunststudium vorweisen, nicht mal einen Kurs in der Volkshochschule. Ich bin völliger Autodidakt. Ich male, weil es mir Spaß macht«, sagt Heider. »Farben sind mein Leben und ich lebe diese Liebe aus, am liebsten hinter Glas. Kein anderer Malgrund bringt die Farben derart zum Leuchten wie Glas.«


Dazu komme die Freude am Experimentieren, erklärt der Künstler: »Weg von der starren, schematischen Hinterglasmalerei früherer Zeiten, weg von den süßlichen Heiligenbildchen, hin zu aquarellhafter Leichtigkeit, das ist mein Ziel«, sagt Heider.

Georg Heiders Kunstwerk  »Der Tag, eine Allegorie«
© Georg Heider
Das Kunstwerk »Der Tag, eine Allegorie«

Betrachter können sich eine Beziehungsgeschichte ausdenken

 

Seit 2015 stellt Heider seine Kunst unter anderem in Krankenhäusern, Gerichten, Cafés und Restaurants aus. Unter seinen vielen Kunstwerken, die er am Fraunhofer IOSB ausstellt, hat der Künstler auch Lieblingsstücke. Eines davon ist »Die Trilogie der scheinbaren Beziehungslosigkeit«, bestehend aus »Der Mann mit dem Koffer«, »Das Haus am Fluss« und »Frau mit Kind«. Hier kann sich der Betrachter selbst eine Beziehungsgeschichte ausdenken – oder auch nicht.

Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich zur Vernissage eingeladen: 5. Juli, 18.00 Uhr im Fraunhofer IOSB, Fraunhoferstr. 1, 76131 Karlsruhe. Anschließend kann die Ausstellung bis zum 30. August 2018 nach vorheriger Anmeldung unter Telefon 0721 6091-333 kostenlos besichtigt werden.

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