Wozu Kamerakalibrierung?
Bevor Kameras zur bildbasierten Analyse eingesetzt werden können, müssen diese typischerweise vorab kalibriert werden. Hierbei müssen Parameter wie die Brennweite, die Linsenverzerrung sowie die Position und Orientierung der Kamera relativ zu einem Bezugssystem bestimmt werden. Im Outdoorbereich wird hierzu häufig eine genaue Position auf dem Globus bestimmt, während im Indoorbereich ein Raumkoordinatensystem festgelegt wird.
AutoInspect: CACTUS-3D im Praxiseinsatz
AutoInspect ist ein am Fraunhofer IOSB entwickelter Demonstrator für die umfassende Inspektion komplexer Objekte – hier konkret von Autokarosserien. AutoInspect integriert unterschiedlichste Inspektionstechnologien in eine gemeinsame Infrastruktur und registriert alle Messwerte ortsgenau auf einem Digitalen Zwilling.
Dafür werden eine Vielzahl von Kameras installiert, die jeweils unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Als Basis dienen sogenannte Trackingkameras, welche die Position des Autos auf dem fahrerlosen Transportsystem millimetergenau verfolgen und in Echtzeit über OPC UA an das zentrale System übermitteln.
Die Live-Positionsdaten werden anschließend verwendet, um mittels Lasertriangulation ein 3D-Modell des Autos zu erstellen. Hierbei wird das Objekt langsam durch die Inspektionsstraße gefahren. Pro Zeitpunkt wird mittels der aufgenommenen Bilder eine 3D-Triangulation entlang der reflektierten Laserlinie erstellt, anschließend werden alle Punkte zu einem Ganzen zusammengesetzt.
Auch für der Deflektometrie spielt die Kalibrierung eine wichtige Rolle. Mittels Deflektometrie im Portal oder am Roboter können Schäden auf der Karosserie des Autos präzise erfasst werden. Diese müssen korrekt auf dem digitalen Zwilling registriert werden.