ArGUS

Abwehr von Gefahren durch unbemannte Flugsysteme

Motivation

Drohnen dienen nicht nur für nützliche Inspektions- und Transportaufgaben oder als Spielzeug, sie können bei missbräuchlicher Verwendung auch zur Gefahr werden. Potenziell gefährdet sind unter anderem Großveranstaltungen wie Konzerte, Feste, Demonstrationen oder Sportveranstaltungen. Zu den kritischen Infrastrukturen zählen beispielsweise Bahnhöfe, Flughäfen und vieles mehr. Ebenfalls steigend ist die Zahl autorisierter UAS (Unmanned Aerial Systems = unbemannte Flugsysteme) - wie zum Beispiel Überwachungsdrohnen und Paketzustellungen - die innerhalb definierter Flugkorridore ihren Dienst verrichten. Eine Unterscheidung zwischen diesen autorisierten und nicht autorisierten UAS ist somit eine wichtige Voraussetzung für die Lagebewertung.

Der Zeitaspekt bei der Einleitung von Abwehr- und Schutzmaßnahmen ist bedeutungsvoll und stellt somit einen der wesentlichen Schwerpunkte der Forschung dar. Im Optimalfall findet der Eingriff schon in der Vorbereitungsphase des Angriffs statt. Somit ist die Chance einer rechtzeitigen Abwehr sehr hoch und die möglichen Auswirkungen einer Gefahr sowie unerwünschter Seiteneffekte von Maßnahmen noch sehr niedrig.

Projektziele und Vorgehen

Die Bundesregierung fördert daher ein im März 2017 gestartetes Verbundvorhaben, das vom Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB koordiniert wird. Das dreijährige Förderprojekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Sicherheitsforschungsprogramms hat zum Ziel, dieser Bedrohung zu begegnen. Die Lösung heißt »ArGUS« und steht für Assistenzsystem zur situationsbewussten Abwehr von Gefahren durch UAS.

Das System »ArGUS« detektiert unbemannte Flugsysteme und generiert Einsatzvorschläge für rechtlich abgesicherte Gegenmaßnahmen. Dadurch können Einsatzkräfte die Bedrohung sehr früh erkennen, die Auswirkungen abschätzen und nach kurzer Reaktionszeit zu einer optimalen Entscheidung hinsichtlich geeigneter Gegenmaßnahmen gelangen.

Die Situationsanalyse ist der wichtigste Bestandteil, wenn es um den Schutz der Menschen und der Infrastruktur geht. Die für diese Situationsanalyse erforderliche Informationsgrundlage wird rechtskonform gewonnen. Simulation und Prognose der möglichen weiteren Entwicklung des vorliegenden Szenarios helfen bei der Entscheidung hinsichtlich der richtigen Reaktion. Alle verfügbaren Informationen müssen dabei berücksichtigt werden.

Tagesthemen: Drohnen als tödliche Gefahr.

Projektpartner

  • Atos IT Solutions and Services GmbH
  • European Aviation Security Center
  • Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB
  • Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
  • Securiton GmbH
  • Technische Hochschule Deggendorf
  • VfS ­ Forum für Sicherheit GmbH

Abteilung Interaktive Analyse und Diagnose

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Weitere Informationen

Projektname: ArGUS - Assistenzsystem zur situationsbewussten AbwehR von Gefahren durch UAS

Projektlaufzeit: 2017-2020

Das Projekt wurde gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Mehr zu Drohnen

Erfassung von Minidrohnen, Bewertung von Gefährdungspotenzialen und Gegenmaßnahmen sind auch Thema weiterer Forschungsprojekte des Fraunhofer IOSB: