Datenfusion im Projekt »FriDa – Frische Daten«

© Fraunhofer IOSB / M. Zentsch
NIR-Spektrometer bei der Aufnahme des Spektrums einer Tomate.
© Fraunhofer IOSB
Avocado-Aufnahmen im RGB- und NIR-Wellenlängenbereich. Die Früchte links sind unbeschädigt, die auf der rechten Seite beschädigt bzw. überreif.

Kurzbeschreibung des Projekts

Das Projekt »FriDa – Frische Daten« hat das Ziel, den Frischezustand von Lebensmitteln innerhalb der gesamten Lieferkette von der Ernte bis zum Verkauf digital abzubilden. Dabei werden die technischen Möglichkeiten der Industrie 4.0 exemplarisch in die Lebensmittelindustrie übersetzt.

Motivation

Eine Reduktion von »Food-Waste« mit der Hilfe von NIR-Spektroskopie und zusätzlichen Sensoren entlang der Lebensmittellieferketten, denn in der EU landen jährlich 20% aller erzeugten Lebensmittel auf dem Müll. Das entspricht 88 Millionen Tonnen an weggeworfenen Lebensmitteln, jährlich mit einem Wert von etwa 143 Milliarden Euro. Die Lebensmittelverschwendung ist dabei nicht nur ein ethisches und wirtschaftliches Problem, sondern belastet auch die Böden und die Umwelt. »Food-Waste« ist für 8% aller globalen menschengemachten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Aus diesen Gründen haben sich die EU-Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet die Lebensmittelverschwendung bis zum Jahr 2030 zu halbieren.

Projektziele und Vorgehen

Neben spektralen Sensoren werden im Rahmen des Projekts noch weitere Sensoren in die Lebensmittellieferkette integriert. Hierfür werden einzelne Lebensmitteltransportbehälter mit integrierten Temperatur-, Feuchtigkeits-, Positions- und Beschleunigungssensoren ausgestattet. Mit Hilfe der Temperatur- und Feuchtigkeitsdaten können bessere Haltbarkeits-Modelle für temperaturempfindliche Lebensmittel erstellt werden. Durch die Beschleunigungssensoren kann überprüft werden, ob druckempfindliche Lebensmittel unsachgemäß transportiert und somit mit hoher Wahrscheinlichkeit beschädigt wurden. Diese Modelle können an bestimmten Stationen, wie etwa vor der Verpackung und bei der Warenannahme, mit den Daten der spektralen Lebensmittelscanner ergänzt werden.

Alle Daten werden kontinuierlich in die Cloud übertragen und schaffen so einen verbesserten Informationsfluss entlang der Lebensmittellieferkette. Dadurch werden bessere, datenbasierte Entscheidungen für alle Akteure ermöglicht, womit sich auch die Lebensmittelverschwendung reduzieren lässt.

Projektpartner

  • tsenso GmbH
  • Euro Pool System Int. (Deutschland) GmbH
  • Institut für angewandte Systemtechnik Bremen GmbH
  • Universität Bonn - AG Cold Chain Management
Weitere Informationen zu den Projektpartnern finden Sie auf der FriDa-Projektwebsite.
 

Publikationen/Downloads

Abteilung SPR des Fraunhofer IOSB

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Weitere Informationen

Projektlaufzeit: 1.11.2020 - 31.10.2023

Die Förderung des Vorhabens erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages. Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung.

Food Control

Im Geschäftsfeld Inspektion und Optronische Systeme befasst sich das Fraunhofer IOSB unter anderem mit Lösungen für den Anwendungsbereich »Food Control« - erfahren Sie hier mehr darüber!