Inspiriert von Lyrik – Vernissage zur Kunstausstellung »Von Welt zu Welt«*
Die vielfältigen Welten, die uns umgeben und prägen und in denen wir immer aufs Neue unseren Platz finden müssen, sind Thema der Kunstausstellung »Von Welt zu Welt«* von Susanne Ballin. Zu sehen sind ihre expressionistischen Malereien und Figurationen bis zum 20. Juni im Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB. Kunstinteressierte sind herzlich eingeladen zur Vernissage am 9. Mai um 17:30 Uhr, Fraunhoferstr. 1, 76131 Karlsruhe.
Der Bezug zur Lyrik ist ein zentraler Aspekt in Susanne Ballins Malerei. Der Titel der Ausstellung stammt aus einem Gedicht von Rose Ausländer, die ebenso wie die Dichterin Hilde Domin eine Inspirationsquelle für die Künstlerin ist: »[Beide] beschreiben unsere Erfahrungswelt mit ihren ständigen Veränderungen in einer symbolisch-bildhaften Sprache. Das berührt und fasziniert mich. Die Gedichte sind für mich Anregung bei der Komposition meiner Bilder, in denen ich Begebenheiten aus der realen Welt in einer abstrakt-expressiven Form darstelle«, so die Künstlerin. Aus ihrer Wahrnehmung und Empfindung heraus entstehen eindrückliche Bildkompositionen mit abstrakten Räumen und Orten, die den Betrachtenden eigenen Spielraum zur Interpretation eröffnen. »Ähnlich wie bei den Gedichten der beiden Lyrikerinnen [sind meine Werke] eine Art Codierung, eine andere Form der Wahrnehmung.«
Der intuitive, gestische Prozess der Bildentwicklung bleibt bei vielen Arbeiten sichtbar. Schichten überlagern sich, Strukturen werden verdeckt oder wieder freigelegt, Papiere eingeklebt und übermalt. So entstehen im Wechsel von Verdichtungen und Leerräumen Bewegung, Spannung und räumliche Tiefe. Neben der Leinwand als Malgrund arbeitet Susanne Ballin auch mit abstrakt figurativen Elementen auf Quadern und Stelen aus Holz, die durch allseitige Gestaltung eine Dreidimensionalität ins Spiel bringen.
Susanne Ballin beschäftigt sich bereits seit Anfang der 1990er Jahre mit Malerei und Zeichenkunst. 2014, gegen Ende ihrer hauptberuflichen Tätigkeit, hat sie schließlich ihre Ausbildung an verschiedenen freien Kunstakademien begonnen und in dieser Zeit ihren persönlichen Stil entwickelt. Stilistische Inspiration findet sie bei den Malerinnen des abstrakten Expressionismus der US-amerikanischen Nachkriegsmoderne, etwa Mary Abott oder Joan Mitchell. Auch die Großen der informellen Malerei (Informel), wie Emil Schumacher und Pierre Soulages, beeindrucken sie sehr. Gute Kunst ist aus Sicht von Susanne Ballin, wenn die Kunst berührt und die Sicht der Künstlerin oder des Künstlers etwas in ihr auslöst. Dies sei jedoch immer subjektiv.
Nach der Vernissage kann die Ausstellung bis zum 20. Juni 2025 nach vorheriger telefonischer Anmeldung bei Marion Staub (Tel.: 0721 6091-333) kostenlos besucht werden.
Adresse: Fraunhofer IOSB, Fraunhoferstr. 1, 76131 Karlsruhe
Weitere Infos zur Ausstellung gibt es unter https://www.iosb.fraunhofer.de/de/veranstaltungen.html (demnächst)
Webseite der Künstlerin: www.susanneballin.art
*aus einem Gedicht von Rose Ausländer
Letzte Änderung:
Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB