Fahrer beobachten, Nutzer verstehen
Wie verhalten sich Menschen in automatisierten Fahrzeugen? Wann fühlen sie sich sicher? Und wie erkennt künstliche Intelligenz, ob jemand abgelenkt oder überfordert ist? Diese und viele weitere Fragen beantwortet das neue mobile Forschungslabor der Abteilung Human-AI-Interaction (HAI) des Fraunhofer IOSB – ein mit modernster Sensorik und KI-Technik ausgestatteter Versuchsträger auf Automationslevel 2 und 3.
Der Versuchsträger: Plattform für adaptive Mensch-KI-Interaktion im Fahrzeug
Unser Versuchsträger bietet folgende Funktionalitäten:
- Automatisierungslevel 3 bis 95 km/h für realistische Testsituationen im Straßenverkehr.
- Pedalerie auf der Beifahrerseite zur Übernahme durch Fahrschulpersonal – für sichere Tests auf abgesperrten Strecken mit stark abgelenkten Fahrer:innen.
- Autarke Edge-AI-Rechenarchitektur (u. a. NVIDIA Jetson/Orin) zur Ausführung anspruchsvoller KI-Anwendungen wie:
- Bildverarbeitung
- Generative KI (LLM/VLM)
- Echtzeitfähige KI-Agenten für adaptive Nutzerinteraktion
- Flexible Innenraumverkabelung für modulare Kamera-Setups zum Monitoring von Fahrer- und Mitfahrerverhalten.
- Multimodale Interaktionsschnittstellen via Touchdisplays, kombinierbar mit generativer KI.
- Sensor-Dachbox mit Wischern, vorbereitet für Kamera, Lidar und Radar zur präzisen Außenraumwahrnehmung – auch bei Nässe oder Schneefall.
- Breites Sensorportfolio im Innen- und Außenbereich für flexible Use-Case-Entwicklung.
- AktiMeter-basierte Innenraumanalyse, zur Erkennung und Auswertung sekundärer Tätigkeiten wie Lesen, Schlafen oder Interaktionen mit Borddisplays.
- Expertise in Nutzerstudien – von der Datensammlung über Verhaltensanalyse bis zur Akzeptanzbewertung neuer Technologien.
Forschung für die Mobilität von morgen
Ziel ist es, die Interaktion zwischen Mensch und KI adaptiv, erklärbar und sicher zu gestalten – insbesondere in Situationen mit geteilter Kontrolle zwischen Fahrer und Fahrzeug. Die Plattform unterstützt Forschungs- und Industriepartner bei:
- Benchmarks von Driver und Occupant Monitoring Systemen
- der Entwicklung von Funktionen für Innenraumkameras,
- der Evaluation von HMI-Designs für Innen- und Außenkommunikation,
- der Erkennung von Ablenkung, Müdigkeit oder Motion Sickness, und Kognitiver Ablenkung
- der Erprobung generativer Mensch-KI-Schnittstellen im Fahrzeug,
- und der sicheren Integration neuer Sensorik und Funktionen in realitätsnahe Fahrumgebungen.
Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB