Im ZIM-Projekt »Hyperspectral Oil Leak Detection HYPOD« entwickelte das Fraunhofer IOSB gemeinsam mit den Industriepartnern ADLARES GmbH und Flyscan Systems Inc. eine mit Sensoren bestückte Flugplattform, mit der kleinste Öl-Austritte durch Pipeline-Lecks aus der Luft entdeckt werden sollen.
Alleine in Deutschland, Europas größtem Raffineriestandort, verbinden mehr als 2400 km Rohöl-Fernleitungen Raffinerien, Häfen und Lagerstätten. Um die Ölmengen durch diese Pipelines zu transportieren wird mit hohen Drücken gearbeitet, die eine Belastung für das Pipelinematerial darstellen. Neben Korrosion sind insbesondere Schwachstellen der Leitungen, wie Rohrkrümmungen oder Schweißnähte, anfällig. Um Umweltschäden durch Leckagen zu verhindern, werden u.a. Druck- und Durchlauftests, oder auch Wanddickenmessungen durch Roboter (Molche) durchgeführt. Diese aufwändigen Verfahren bedeuten meist eine Unterbrechung des Regelbetriebes und werden wegen der dadurch entstehenden Gewinneinbußen nur gelegentlich durchgeführt. Eine Überwachung von Bodenverfärbungen durch Ölaustritt aus der Luft per Flugzeug oder Hubschrauber findet bislang lediglich rein visuell statt.
Das ZIM geförderte Projekt »Hyperspectral Oil Leak Detection HYPOD« zielte darauf ab, durch eine Sensor-Flugplattform sowohl geometrisch hochaufgelöste optische Bilddaten, als auch spektral hochaufgelöste (hyperspektrale) Luftbilder aufzunehmen. Durch eine automatisierte, sensorgebundene Auswertung in Echtzeit soll eine frühzeitige und zuverlässige Detektion von Leckagen gewährleistet werden, die eine rein visuelle und damit fehlerbehaftete Auswertung unterstützt oder sogar ersetzt. Das zugrundeliegende Messprinzip liegt dabei in der Erkennung des materialspezifischen Reflexionsverhaltens von Rohöl an der Erdoberfläche und der Unterdrückung von Falschalarmen durch andere auf Erdöl basierende Produkte wie bspw. Plastik.
Schwerpunkte und Ziele des Konsortiums:
- Untersuchung der technischen und betrieblichen Anforderungen an das luftgetragene hyperspektrale Inspektionssystem und die Erstellung eines entsprechenden Gesamtsystem-Konzeptes
- Entwicklung der Methode der hyperspektralen Erkennung von Öl inklusive Testdatenerhebung und Entwicklung/Umsetzung einer Datenaufbereitungsroutine
- Integration aller Systembestandteile in die Flugplattform und Operationalisierung des Systems