Kompetenzzentrum ROBDEKON startet in neue Phase

Karlsruhe /

* Roboter sollen möglichst autonom Altlasten sanieren sowie beim Rückbau kerntechnischer Anlagen und der Bergung von Gefahrstoffen unterstützen – das ist die Zielsetzung des BMBF-Kompetenzzentrums ROBDEKON.

* Nachdem vier Jahre lang detaillierte Use Cases definiert, technologische Grundlagen erforscht und Demonstratoren entwickelt wurden, liegt das Augenmerk in Phase 2 nun auf dem Transfer in die Praxis und der Verstetigung des Zentrums.

* Gesucht werden Partner für Pilotprojekte – also Firmen, die entsprechende autonome Dekontaminationstechnologie anbieten und/oder nutzen möchten.

Das Kompetenzzentrum »Robotersysteme für die Dekontamination in menschenfeindlichen Umgebungen«, kurz ROBDEKON, wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für weitere vier Jahre gefördert. Zielsetzung ist dabei zum einen die Verstetigung: Das Zentrum soll dauerhaft als Anlaufstelle und Multiplikator für alle einschlägigen technologischen Fragestellungen und Entwicklungen etabliert werden und nach Auslaufen der Förderung wirtschaftlich auf eigenen Beinen stehen können. Zum anderen sollen die in Phase 1 entstandenen Demonstrationssysteme vom autonomen Bagger bis zum Erkundungssystem für verstrahlte Räumlichkeiten (siehe Pressemitteilung vom 15.11.2022) im Rahmen von Pilotprojekten mit realen Anwendern weiterentwickelt und für den praktischen Einsatz ertüchtigt werden.

Logo ROBDEKON
© Fraunhofer IOSB
Ein Team autonom agierender Roboter - Robo-Bagger und - Robo-Hund - in Aktion: Ein Eindruck von aktuellen Tests am Fraunhofer IOSB.

»Wir schreiben die Erfolgsgeschichte von ROBDEKON fort und führen die wissenschaftlich-technischen Pionierarbeit der vergangenen Jahre nun einer praktischen Anwendung bei Dekontaminationsarbeiten zu«, sagt ROBDEKON-Sprecher Prof. Dr.-Ing. habil. Jürgen Beyerer, Leiter des Fraunhofer IOSB sowie des Lehrstuhls Interaktive Echtzeitsysteme am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Damit realisiere sich nun nach und nach die ursprüngliche Vision, tatsächlich Menschen zu entlasten, die bei Dekontaminationsarbeiten bisher hohen Belastungen und gesundheitlichen Risiken ausgesetzt sind. »Wir freuen uns, wenn Firmen, die Nägel mit Köpfen machen und solche Innovationen zum Nutzen des Menschen in die Anwendung bringen wollen, mit uns in Kontakt treten.«

Anlaufstelle für interessierte Anwender und Vernetzungswillige ist das ROBDEKON-Koordinationsbüro beim Fraunhofer IOSB, Fraunhoferstr. 1, 76131 Karlsruhe, erreichbar unter +49 721 6091-670 oder info@robdekon.de.

Das Kompetenzzentrum »Robotersysteme für die Dekontamination in menschenfeindlichen Umgebungen« (ROBDEKON) bündelt die wissenschaftlichen und technologischen Kompetenzen der Bundesrepublik in einem Technologie-Hub. Es wurde und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms »Forschung für die zivile Sicherheit« gefördert – in Phase 1 (Sommer 2018 bis Herbst 2022) mit rund 12 Millionen Euro, in der nun startenden Phase 2 (Dezember 2022 bis Dezember 2026) mit rund 8 Millionen Euro. Dem Konsortium gehören an: das Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB (Koordination), das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), das Robotics Innovation Center des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI), das FZI Forschungszentrum Informatik, die Hochschule Karlsruhe (Die HKA) und die Industriepartner Götting KG, Kraftanlagen Heidelberg GmbH sowie ICP Ingenieurgesellschaft Prof. Czurda und Partner mbH.

Weitere Informationen: https://robdekon.de

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