Wirtschaftsvertreter besuchen FZI und Fraunhofer IOSB

Karlsruhe /

Karlsruhe verfügt über eine umfangreiche Forschungsinfrastruktur und vielfältige Kompetenzen rund um automatisiertes Fahren und die Mobilität der Zukunft. Um sich von den Möglichkeiten und derzeitigen Projekten ein Bild zu machen, hat am 7. Mai 2019 eine hochrangige Delegation japanischer Wirtschaftsvertreter das Forschungszentrum Informatik (FZI) und das Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB besucht.

Gruppe Automative des Fraunhofer IOSB mit Wirtschaftsvertretern aus Japan und Messfahrzeug des MRT (links) und eines der VERTEX-Fahrzeuge (Versuchsfahrzeuge für Technologie-Experimente des Fraunhofer IOSB
© Fraunhofer IOSB
Die Gruppe Automotive des Fraunhofer IOSB empfing Wirtschaftsvertreterinnen und -vertreter aus Japan. Mit im Bild: das Messfahrzeug des MRT (links) und eines der VERTEX-Fahrzeuge (Versuchsfahrzeuge für Technologie-Experimente, rechts) des Fraunhofer IOSB.
Die Sensortechnik und Datenauswertung der Versuchsfahrzeuge wird der japanischen Delegation am realen Demonstrator vorgeführt.
© Fraunhofer IOSB
Automatisiertes Fahren: Die Sensortechnik und Datenauswertung der Versuchsfahrzeuge wurden am realen Demonstrator vorgeführt.

»Wir fühlen uns geehrt und freuen uns, dass wir unseren Gästen einen Einblick in die Karlsruher Mobilitätsforschung im Rahmen der Profilregion Mobilitätssystemegeben konnten«, sagt Dr. Miriam Ruf, die am Fraunhofer IOSB die Forschungsgruppe »Analyse von Situationen und Automotive« leitet. »Mit unseren Exponaten und Vorträgen der vertretenen Institutionen FZI, IOSB und dem Institut für Mess- und Regelungstechnik (MRT) des KIT konnten wir unsere große Bandbreite an Themen präsentieren, um Kooperationsmöglichkeiten mit den japanischen Forschungsinstitutionen und der japanischen Industrie zu diskutieren.« Die 22 weitgereisten Gäste repräsentierten die Hokuriku Economic Federation, einen Wirtschaftsverbund im Norden Japans, der sich auf die öffentlich-industriell-akademische Zusammenarbeit konzentriert. Organisiert wurde der Besuch vom Fraunhofer Representative Office Japan.

 

Profilregion mit Ausstrahlung bis nach Japan

Gastgeber war das interdisziplinäre Leistungszentrum Profilregion Mobilitätssysteme Karlsruhe, ein Zusammenschluss der Karlsruher Institutionen für Forschung, Lehre und Innovation im Bereich der Mobilitätssysteme, an dem neben dem FZI und den ortsansässigen Fraunhofer-Instituten ICT, IOSB, ISI und IWM auch die Hochschule Karlsruhe für Forschung und Technik sowie das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit 20 seiner Institute beteiligt sind.

»Eines der Ziele der Profilregion war von Beginn an, die Sichtbarkeit nach Außen und die Zugänglichkeit für Kooperationspartner zu verbessern«, sagt Dr. Matthias Pfriem, der als Vertreter des Clustermanagements der Profilregion zugegen war. »Daher freut es uns, dass wir selbst im fernen Japan als Kompetenzzentrum für die Erforschung zukunftsweisender Mobilitätslösungen wahrgenommen werden.«

 

Testfeld Autonomes Fahren im Fokus

Auf dem Programm standen eine Führung durch das »House of Living Labs« des FZI mit Fokus auf das Testfeld Autonomes Fahren sowie mehrere Vorträge und eine Technologiedemonstration zusammen mit dem MRT beim Fraunhofer IOSB. Die Vortragenden erläuterten die Leistungen und Pläne des Testfelds Autonomes Fahren und gaben einen Überblick über die Teilprojekte und Möglichkeiten der Profilregion Mobilitätssysteme Karlsruhe.

Einen weiteren Schwerpunkt bildeten die Aktivitäten der Gruppe Automotive am Fraunhofer IOSB, die sich mit Algorithmen für das vollautomatisierte Fahren, mit Einführungsszenarien für kooperative Fahrfunktionen sowie mit Konzepten zur Erprobung und Absicherung automatisierten Fahrens befasst.

 

Institutsübergreifende Kommunikation per Scheinwerferlicht

Großes Interesse erregte die Vorführung des Messfahrzeugs des MRT mit seinem imposanten Sensoraufbau auf dem Dach sowie der beiden VERTEX-Fahrzeuge (Versuchsfahrzeuge für Technologie-Experimente) des Fraunhofer IOSB, die für automatisiertes Fahren im Straßenverkehr zugelassen sind und als Plattform für vielfältige Untersuchungen und Technologieentwicklungen dienen. Als Abschluss und bestes Beispiel der gemeinsamen institutsübergreifenden Arbeiten kommunizierten die VERTEX-Fahrzeuge an diesem Tag mit dem Testfahrzeug des MRT über eine am IOSB entwickelte bildgebende Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation mittels Scheinwerferlicht, die als zweiter redundanter Kanal zur Absicherung der Funkkommunikation dient.

Nach einem vollen Programm rund um das Thema automatisiertes Fahren mit angeregten Diskussionen machte sich die japanische Delegation am späten Nachmittag auf zur nächsten Station ihrer einwöchigen Deutschlandreise.

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