Einer der Anwendungsfälle von Industrie 4.0 ist die ‚Selbstorganisierende Produktion‘. Schon in den ersten Dokumenten zu Industrie 4.0 findet sich die Vision, dass „intelligente Produkte (…) durch ihre Ad-hoc-Vernetzungsfähigkeit sowie durch Mitführung einer digitalen Produktbeschreibung dazu befähigt (sind), sich eigenständig durch die Produktion zu steuern [1].“
Selbstorganisation in der Fabrik ist meist mit dem Ziel einer flexiblen Fertigungssteuerung verbunden. Agentenbasierte Steuerungsansätze haben den Vorteil, dass unabhängige Agenten lokal schnell auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren können. Die Vorteile zentraler Planung lassen sich angesichts häufiger Verzögerungen und Planumstellungen in der Praxis ohnehin nicht realisieren. Die Vision ist also, dass sich Werkstücke, Maschinen und Materialflusssysteme untereinander 'verständigen', wer wann auf welcher Maschinen gefertigt wird - und zwar ohne, dass eine zentrale Fertigungssteuerung einen Plan erstellt.